Hintergrund: Repertoriumsfehler in der modernen Homöopathie werden seit den frühen Jahren nach der Veröffentlichung der sechsten Ausgabe von Kent’s repertory aufgezeigt. Ein struktureller Fehler vieler aktueller Repertorien ist die Verwendung von Kents Repertorium als grundlegende Informationsquelle. Die Angst vor Geistern wird von der homöopathischen Gemeinschaft weithin als Symptom von Lycopodium clavatum angesehen.
Ziele: Zu zeigen, dass die Quelle der ‚Angst vor Geistern‘ in Lycopodium clavatum eine ungenaue Übersetzung war, die von sekundären Quellen verbreitet wurde, und Hahnemanns Konzeption und Bemühungen um ein zuverlässiges Repertoire zu überprüfen.
Ergebnisse: Das Symptom ‚Angst vor Geistern‘ existiert in der Primärquelle nicht, da es das Produkt eines Missverständnisses der englischen Übersetzung von Hahnemanns Originalaufnahme ‚Angst vor schrecklichen imaginären Bildern‘ ist. Hahnemanns Bemühungen, ein zuverlässiges und vollständiges Wörterbuch der Materia Medica zusammenzustellen, wurden ebenso kurz vorgestellt wie Rückerts Repertoire, das Symptome nicht nur in alphabetischen Rubriken und Unterrubriken zusammenstellte und klassifizierte, sondern sie auch vollständig anzeigte, wie in Primärquellen registriert.
Fazit: Das Missverständnis über ‚Angst vor Geistern‘ in Lycopodium clavatum veranschaulicht, wie weit die aktuelle homöopathische Information von ihren Primärquellen und von Hahnemanns Ideal eines Symptom-Lexikons entfernt ist. Trotz seiner technischen Einschränkungen kann Rückerts Repertoire, das von Hahnemann dringend empfohlen wurde, als Vorlage für neue Repertorien auf der Grundlage von Primärquellen angesehen werden.