Mahlers kolossale achte Symphonie, buchstäblich eine Symphonie der Tausend, war ein weiterer Beweis dafür, dass er einer der einer der ehrgeizigsten und visionärsten Komponisten der Romantik.
In vielen Teilen von Mahlers Musik herrscht ein höchstes Vertrauen – ein Gefühl, dass hier ein Komponist war, der völlig zu Hause war und sich seiner eigenen Position in der Welt sicher war.
Die Spitznamen seiner Symphonien (Titan, Resurrection und hier die Symphonie der Tausend) dienen nur dazu, den Punkt hervorzuheben. Und doch, als es um seine Symphonie Nr.8 ging, war Mahler beunruhigt. Hier war ein Komponist, der schon viele Male triumphiert hatte, sich aber fragte, ob er wirklich wieder auf die Ware kommen könnte.
So ringt Mahler im Sommer 1906 im Urlaub mit dieser kargen Zukunft, dieser Einöde musikalischer Ideen. Er wusste einfach nicht, was er als nächstes komponieren sollte. Und dann, wie er sich kraftvoll erinnerte, „ergriff mich der Spiritus-Schöpfer an der Schwelle meiner alten Werkstatt, schüttelte mich und trieb mich die nächsten acht Wochen weiter, bis mein größtes Werk getan war“. Innerhalb von zwei Monaten hatte Mahler diese mächtige Chorsymphonie komponiert. Ein erstaunliches Musikstück, das Vertonungen des lateinischen Textes ‚Veni, Creator Spiritus‘, eine Botschaft an die Welt über das Wesen der Erlösung, Hinweise auf den Heiligen Geist und einen tiefen Ausdruck der Liebe des Komponisten zu seiner Frau Alma sowie einen großen Teil von Goethes Faust umfasst.
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Twyla Robinson (soprano); Adriane Queiroz (soprano); Erin Wall (soprano); Michelle DeYoung (mezzo-soprano); Simone Schroder (contralto); Johan Botha (tenor); Hanno Muller-Brachmann (bass-baritone); Robert Holl (bass-baritone) Staatskapelle Berlin; Pierre Boulez (conductor). Deutsche Grammophon: 4776597.
Illustration: Mark Millington