BACE1 (beta-site amyloid precursor protein cleaving enzyme 1) wurde ursprünglich 1999 kloniert und charakterisiert. Es ist für die Erzeugung aller monomeren Formen von Amyloid-β (Aß) erforderlich, einschließlich Aß42, das zu bioaktiven Konformationsspezies aggregiert und wahrscheinlich die Toxizität bei der Alzheimer-Krankheit (AD) auslöst. BACE1-Konzentrationen und Aktivitätsraten sind in AD-Gehirnen und Körperflüssigkeiten erhöht, was die Hypothese stützt, dass BACE1 eine entscheidende Rolle in der AD-Pathophysiologie spielt. Daher ist BACE1 ein primäres Wirkstoffziel für die Verlangsamung der Aß-Produktion in der frühen AD. Neben dem amyloidogenen Weg weist BACE1 weitere Substrate auf, die für die synaptische Plastizität und die synaptische Homöostase wichtig sein können. Tatsächlich zeigen Keimbahn- und adulte bedingte BACE1-Knockout-Mäuse komplexe neurologische Phänotypen. Obwohl die bisher durchgeführten klinischen Studien mit BACE1-Inhibitoren aus Nutzlos- oder Sicherheitsgründen abgebrochen wurden, bleibt BACE1 ein gut validiertes therapeutisches Ziel für AD. Eine sichere und wirksame Verbindung mit hoher Substratselektivität sowie ein genaueres Dosierungsschema, Patientenpopulation und Krankheitsstadium können noch gefunden werden. Weitere Forschung sollte sich auf die Rolle von Aß und BACE1 in physiologischen Prozessen und wichtigen pathophysiologischen Mechanismen von AD konzentrieren. Die Funktionen von BACE1 und des homologen BACE2 sowie die Biologie von Aß in Neuronen und Glia verdienen weitere Untersuchungen. Zelluläre und molekulare Studien an BACE1- und BACE2-Knockout-Mäusen in Verbindung mit biomarkerbasierter Humanforschung werden dazu beitragen, die biologischen Funktionen dieser wichtigen Enzyme aufzuklären und ihre Substrate und nachgelagerten Wirkungen zu identifizieren. Solche Studien haben kritische Auswirkungen auf die BACE1-Hemmung als therapeutischer Ansatz für AD.