Validität der dissoziativen Erfahrungsskala beim Screening auf Multiple Persönlichkeitsstörung: eine multizentrische Studie

Ziel: Die dissoziative Erfahrungsskala hat sich in vielen Gruppen als zuverlässiges und valides Instrument zur Messung der Dissoziation erwiesen, aber ihre Fähigkeit, Patienten mit Multipler Persönlichkeitsstörung von Patienten mit anderen psychiatrischen Störungen zu unterscheiden, wurde noch nicht abschließend getestet.

Methode: Eine Diskriminanzanalyse wurde durchgeführt, um 1.051 Probanden mit oder ohne Multiple Persönlichkeitsstörung zu klassifizieren. Eine weitere Diskriminanzanalyse wurde an einer Untergruppe von 883 Probanden durchgeführt, die Patienten in einer typischen psychiatrischen Einrichtung in Bezug auf die Basisraten dissoziativer Störungen genauer repräsentierten. Ein Cutoff-Score von 30 wurde auch verwendet, um Probanden zu klassifizieren, und Bayes’Theorem, das die Berechnung des positiven prädiktiven Wertes und des negativen prädiktiven Wertes eines Screening-Tests ermöglicht, wurde angewendet.

Ergebnisse: Nach der Diskriminanzanalyse der gesamten Studiengruppe betrug die Sensitivität der Skala 76% und ihre Spezifität ebenfalls 76%; Nach der Diskriminanzanalyse der repräsentativeren Untergruppe betrug die Sensitivität der Skala 76% und ihre Spezifität 85%. Die Verwendung des Cutoff-Scores von 30 ergab ähnliche Ergebnisse. Die Ergebnisse der Anwendung des Bayes-Theorems zeigten, dass 17% der Probanden, die 30 oder höher erzielten, tatsächlich eine multiple Persönlichkeitsstörung hätten und 99% derjenigen, die weniger als 30 erzielten, keine multiple Persönlichkeitsstörung hätten.

Schlussfolgerungen: Diese Ergebnisse zeigen, dass die Dissoziative Erfahrungsskala als Screening-Instrument zur Identifizierung von Probanden mit multipler Persönlichkeitsstörung recht gut funktioniert. Darüber hinaus zeigt die Konsistenz der Antworten auf Skalenelemente in verschiedenen Zentren, dass die von Patienten mit multipler Persönlichkeitsstörung gemeldeten Symptome in verschiedenen geografischen Zentren sehr ähnlich sind. Diese Konsistenz unterstützt die Zuverlässigkeit und Validität der Diagnose einer multiplen Persönlichkeitsstörung über Zentren hinweg.

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